das Schwammstadt-Prinzip

Das Schwammstadt-Prinzip sichert Stadtbäumen das Überleben im Straßenraum. Es ist ein innovatives System, das die gesunde Entwicklung großkroniger Bäume in befestigten Flächen ermöglicht und unterirdischen Retentionsraum für die Niederschlagswässer schafft. Beim Schwammstadtprinzip für Bäume handelt es sich um eine Bauweise und nicht um ein Bauprodukt.

Der Wurzelraum von Bäumen kann, ohne Schäden zu verursachen, unter befestigten Flächen (Gehwege, Parkplätze, Straßen) liegen. Dafür muss der Straßenunterbau eine geeignete Struktur aufweisen, die sowohl den technischen Anforderungen des Straßenbaus als auch den biologischen Ansprüchen von Bäumen gerecht wird. Der zusätzliche Effekt ist die Schaffung von Retentionsraum für Niederschlagswässer, dies entlastet das Kanalsystem und versorgt die Bäume auch in Trockenperioden.

Wie funktioniert dieser „Schwamm“ unter der Oberfläche?

Dort, wo vermehrtes Wurzelwachstum gewünscht ist, wird sogenannter Grobschlag (Grobsplitt mit enger Korngrößenverteilung) eingebaut und verdichtet. Dieses Skelettgerüst leitet die Lasten, z.B. Verkehrslasten, in den Untergrund ab. In die großen Hohlräume des Grobschlags wird ein Feinsubstrat aus mineralischen und organischen Bestandteilen eingeschlämmt, das für die Versorgung des Baums zuständig ist. Es entsteht ein durchwurzelbares Porensystem: Grobporen lassen Luft und Wasser in den Boden eindringen und verteilen diese. Die Feinporen halten Wasser gegen die Schwerkraft und machen es teilweise pflanzenverfügbar. Die Wurzeln von Stadtbäumen werden langfristig gesichert mit Luft, Wasser und Nährstoffen versorgt. Das ist die Voraussetzung für gesunde und leistungsfähige Bäume.